Umgang mit Alzheimer und Inkontinenz - Tipps für Pflegekräfte

Tipps für Pflegekräfte für Umgang mit Patienten, die unter Alzheimer und Inkontinenz leiden

Unabhängig davon, ob Sie in einer Einrichtung oder in einem Krankenhaus arbeiten, erfordert der Umgang mit Patienten, die dement sind und gleichzeitig unter Inkontinenz leiden, eine individuelle Pflege und besondere Sensibilität.

In diesem Blogbeitrag wollen wir Ihnen erklären, wie Pflegekräfte am besten mit solchen Patienten umgehen, die sich ohne die richtige Unterstützung verängstigt und frustriert fühlen können.

Inkontinenz bei einem Alzheimer-Patienten verstehen lernen  

Harn-, Stuhlinkontinenz oder auch Beides kommen bei einer fortschreitenden Alzheimer-Krankheit häufig vor, auch wenn diese nicht zwangsläufig mit der Krankheit einhergeht.

Die Kommunikation zwischen dem Pflegepersonal und dem Patienten ist bei der Behandlung von Inkontinenz eine der größten Herausforderungen. Eine an Alzheimer erkrankte Person ist möglicherweise nicht in der Lage, Ihnen mitzuteilen, dass sie auf die Toilette muss, kann diese nicht rechtzeitig erreichen oder hat vergessen, wie man sie benutzt.

Tipps für den Umgang mit Inkontinenz 

Diese Strategien werden Ihnen beim Umgang mit Pateinten, die dement und gleichzeitig inkontinent sind, helfen.

Ernährung und Flüssigkeitszufuhr

Eine ausgewogene Ernährung und Bewegung helfen eine Verstopfung vorzubeugen. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Patienten ausreichend trinken. Eine geringe Flüssigkeitszufuhr kann zu einer Dehydrierung führen, was wiederum eine Harnwegsinfektion und eine Inkontinenz zur Folge haben kann.

Eine Routine schaffen 

Eine Routine für den Toilettengang im Alltag kann dabei helfen, Unfälle zu meiden.

Hygiene

Achten Sie darauf, dass die Haut Ihrer Patienten sauber und trocken ist. Kontrollieren Sie auch regelmäßig die Haut, um sicherzustellen, dass diese nicht übermäßig mit Urin und Fäkalien in Berührung gekommen ist, da dies zu Hautschäden führen kann.

Inkontinenzprodukte

Wählen Sie die passenden Inkontinenzprodukte für Ihre Patienten aus. Diese helfen die Würde Ihres Patienten zu bewahren und sorgen dafür, dass keine Flüssigkeiten in die Bettwäsche oder Kleidung gelangen.

Medikamente

Medikamente können die Inkontinenz beeinflussen. Das können Arzneimittel wie Diuretika oder Schlaftabletten sein. Aus diesem Grund ist es wichtig, diese zu überprüfen.

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Würde und den Komfort des Patienten wahren

Schaffen Sie eine Umgebung, in der sich Ihre Patienen wohl und komfortabel fühlen. So können Stressfaktoren minimiert weden und die Würde der betroffenden Personen gewahrt werden. 

Schon kleine gestalterische Änderungen helfen ein demenzfreundliches Umfeld zu schaffen:

Farben – Das Badezimmer mit kontrastreichen Farben zu streichen, könnte dabei helfen, dass Ihre Patienten diese wiedererkennen. 

Licht – Nachts kann ein Nachtlicht den Weg zur Toilette weisen. Wenn die Toilettentür ein Spalt offen bleibt, wird der Zugang zusätzlich erleichtert.

Materialien – Vermeiden Sie Muster, die auf die Patienten zu hektisch erscheinen können. Falsche Muster können den Anschein erwecken, das jemand die Patienten angreift oder bedroht.

Signage – Wenn Sie auf die Badezimmertür ein Foto von einer Toilette aufbringen (auf Augenhöhe), kann diese schneller als solche erkannt werden.  

Praktische Anpassungen – Hilfsmittel wie Wandhalterung, Handlauf oder erhöhter Sitz erleichtern die Toilettennutzung. Ältere Personen können einen Hebel eher erkennen als einen modernen Druckknopf am Spülkasten.

Vermeiden Sie Spiegel im Badezimmer – Wenn eine an Alzheimer erkrankte Person sich nicht im Spiegelbild erkennt, könnte das für Unruhe sorgen. Ihre Patienten könnten denken, dass sich ein Fremder im Badezimmer befindet.

Effektive Kommunikation

Pflegekräfte müssen sich darauf einstellen, dass Patienten mit einer fortschreitender Alzheimer-Krankheit ihre Kommunikationsfähigkeit verlieren.

Achten Sie hierfür auf nonverbale Anzeichen Ihres Patienten, die darauf hinweisen können, dass Ihr Patient die Toilette aufsuchen muss, z. B. durch Verstecken, Schweigen, Zappeln und ständiges Umhergehen. Nutzen Sie eine angemessene Sprache (keine Babysprache), um die Person nicht zu verunsichern oder zu kränken.

Achten Sie auf besondere Ausdruckweisen Ihres Patienen, die auf einen Toilettendrang hinweisen könnten, auch wenn die Worte für Sie keinen Sinn ergeben. Ein möglicher Ausdruck könnte sein "Ich muss mal raus.".

Personalisierte Pflegepläne

Respektieren Sie soweit es Ihnen möglich ist, die Privatsphäre Ihrer Patienten.

Im Umgang mit dementen und inkontinenten Patienten ist es wichtig als Pflegepersonal, den Pflegeplan zu personalisieren und auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten einzugehen. Es ist wichtig, den Plan regelmäßig anzupassen, da sich der Krankheitsverlauf verändern kann.

Stellen Sie auch sicher, dass die Inkontinenzversorgung optimal erfolgt und holen Sie sich ggf. Unterstützung von einem Fachspezialisten für Inkontinenz.

Hygiene und Hautpflege

Halten Sie Feuchttücher, Desinfektionsmittel, Inkontinenzprodukte, Einweghandschuhe und einen Entsorgungsbehälter griffbereit, um eine angemessene Hygiene und Hautpflege gewährleisten zu können.

Lesen und lernen Sie mehr, wie Feuchtigkeitsbedingte Hautschäden (MASD) vermieden werden.

Inkontinenzprodukte

Die Auswahl des Inkontinenzprodukts erfolgt individuell und ist an die individuellen Bedürfnisse Ihrer Patienten angepasst. Es kommt zuallererst darauf an, dass Sie die passende Saugstärke finden. Wenn eine Person z.B. nur wenig Urin in kleinen Mengen verliert, wäre es sinnvoller eher ein kleineres Produkt auszuwählen als ein größeres, welches Unwohlsein auslösen könnte.

Für die Wahl des Produkts gilt die Regel: so wenig wie möglich, so viel wie nötig. Für z.B. Inkontinenzhosen sollten Sie den Bauch- bzw. Hüftumfang an der stärksten Stelle messen. Dies hilft Ihnen, die richtige Größe auszuwählen. Wenn ein Produkt zu groß ist, steigt das Risiko auszulaufen.

Wenn Sie unsicher sind, dann können Sie unseren Produktfinder nutzen. Zum Produktfinder

Unser hochspezielisierte Angebot reicht von diskreten Einlagen für leichte Blasenschwäche bis zu Vorlagen und Einmalhosen für sehr starke Inkontinenz. Zu unserem Sortiment gehören auch speziell entwickelte Hautpflegeprodukte sowie Pflegehilfsmittel.

  1. Einlagen für Männer – Für unterschiedliche Blasenschwäche und an männliche Anatomie angepasst.
  2. Einlagen bei Harninkontinenz für Männer und Frauen - Eignen sich für Tag und Nacht und in unterschiedlichen Saugstärken - für leichte bis starke Inkontinenz - erhältlich.
  3. Anatomisch geformte Vorlagen – passen sich anatomisch der Person an und können von Mann und Frau getragen werden. Geeignet für Harn- und Stuhlinkontinenz.
  4. Einmalhosen – Sind Unisex und für leichte bis mittlere Blasenschwäche geeignet.
  5. Slips mit Hüftgürtel – Eignen sich für starke Harn- und/oder Stuhlinkontinenz.
  6. Slips – Eignen sich ebenfalls für starke Inkontinenz.
  7. Fixierhosen – Wurden speziell dafür entwickelt, um Attends Contours Vorlagen perfekt am Körper zu halten und somit optimalen Tragekomfort und Auslaufschutz zu gewährleisten. 
  8. Einmalschutzauflagen – Schützen vor Verschmutzungen und absorbieren schell Flüssigkeiten. Vorhanden in verschiedenen Größen und Formen für unterschiedliche Bedürfnisse. 
  9. Sonstige Produkte – Hautpflegeprodukte sowie Hilfsmittel für die Pflege.

Zusammenarbeit mit Pflegepersonal und Angehörigen

Wenn eine Person an Alzheimer erkrankt ist, kann Inkontinenz tiefgreifende Auswirkungen auf die Person und ihre Familien haben, die möglicherweise Angst davor haben, dass jemand anderes die Pflege übernimmt.

Die Einbeziehung der pflegenden Angehörigen in den Pflegeplan kann dazu beitragen, die Sorgen zu lindern. Es ist auch eine passende Möglichkeit für das Pflegepersonal, etwas über die Wünsche und Abneigungen des Patienten zu erfahren, damit der Pflegeplan individuell gestaltet kann.

Alzheimer-Patienten benötigen von Ihrem Pflegepersonal bei der Behandlung von Inkontinenz einen ganzheitlichen und einfühlsamen Umgang.

Wir können dies erreichen, indem wir den Betroffenen und ihren Angehörigen zuhören, die Würde der Patienten wahren, Strategien und Ansätze auf die individuellen Bedürfnisse zuschneiden, eine sichere Umgebung schaffen, die Hygiene aufrechterhalten und die richtigen Inkontinenzprodukte verwenden.

Entdecken Sie hier unser Gesamtsortiment.

Quellen

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